Vielfältiger Lebensraum:

Als leidenschaftliche Imkerin und Naturgärtnerin ist mir eine vielfältige, intakte Natur mit einem hohen Artenreichtum sehr wichtig. Besonders die traditionellen Streuobstwiesen bieten wichtigen Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Insektenarten. Daher ist deren Bedrohung durch Ausdehnung der Siedlungsgebiete, durch Rückgang des Mostkonsums und durch das Feuerbrand-Bakterium sehr ernst zu nehmen. Auch der Aufwertung des Siedlungsraums und der landwirtschaftlich genutzten Gebiete soll ein hoher Stellenwert zukommen. Jeder und jede kann dazu einen Beitrag leisten, indem auf Pestizide und Herbizide im eigenen Garten verzichtet wird, indem mehr Wildwuchs und mehr einheimische Pflanzen in den Gärten zu finden sind und indem der Garten als Naturerlebnis und nicht als gestylter und pingelig gepützelter Aussenraum verstanden wird.

Grundsätzlich sehe ich bezüglich Nachhaltigkeit vor allem die Konsumentinnen und Konsumenten in der Pflicht! Man kann nicht einerseits von unserer Landwirtschaft immer mehr ökologische Massnahmen verlangen, andererseits aber aus Preisüberlegungen den Einkaufstourismus pflegen. Offenbar spielt es keine Rolle mehr, dass das Steak für den Grill unter menschen- und tierunwürdigen Bedingungen "produziert" worden ist und enorme Umweltbelastungen verursacht, wenn nur das eigene Budget geschont wird...

Die in unserer Gesellschaft vorherrschende Wegwerf-Mentalität betrifft nicht nur Lebensmittel und Konsumgüter, sondern zeigt sich auch in unserer Haltung unserer Mitmenschen, den Tieren und der Natur gegenüber. Hier steht nicht nur die Politik in der Pflicht, sie kann lediglich Rahmenbedingungen abstecken, sondern es ist die Eigenverantwortung jedes einzelnen Menschen gefordert, um dem "Verkonsumieren" unserer gemeinsamen (und einzigen!) Lebensgrundlage Einhalt zu gebieten. Die Bewahrung der Schöpfung als von Gott uns in Verantwortung übergebenes Lebenshaus ist gerade auch ein christlicher Auftrag, der weiterführt als ein lediglich "grünes" Verhalten. Vielmehr ist dies ganzheitlich als Beziehungsgeschehen zu verstehen, indem wir unserem Nächsten und allem Lebendigen mit der geschuldeten Achtsamkeit begegnen.